Baby Reindeer, gesendet von meinemm iPhone

Es ist so erfrischend, eine Netflix-Show zu starten, zu vergessen, dass sie auf echten Menschen basiert, und plötzlich große Ähnlichkeiten zwischen sich selbst und den Hauptcharakteren zu entdecken. Genau das ist passiert—nachdem ich eine Freundschaft auf eine Weise beendet habe, die ich als neue Art von toxisch und schrecklich bezeichnen würde, fand ich mich dabei, zu analysieren, was mich dazu gebracht hat, so eine Person zu werden. Dank Netflix wurde mir klar, dass viele der Dinge, die ich getan habe, leicht für Stalking oder pure Toxizität gehalten werden könnten. Wie gesagt—erfrischend. Meine Fehler unter so einer klaren Linse zu betrachten, führte zu einem tieferen Verständnis dafür, dass ich das Problem war, was mir überraschenderweise helfen könnte, dieselben Fehler nicht zu wiederholen.

Und zu denken, dieser Freund hat die Show tatsächlich vor mir gesehen. Ich habe ihn sogar gefragt, und er antwortete, dass sie „mittelmäßig“ sei. Aber jetzt, wo ich diese Charaktere sehe, kann ich nicht anders, als zu denken, dass er mich wahrscheinlich die ganze Zeit als Martha gesehen hat. Obwohl ich versuchte, meine Empathie für Martha zu unterdrücken—ihren Plan durch und durch zu durchschauen—fand ich mich tief berührt von ihrer Unfähigkeit, sich zu kontrollieren und mit Vernunft zu handeln. Ihre Darstellung war vielschichtig und faszinierend, wie das Abblättern von Schichten von mir selbst, um zu verstehen, warum wir manchmal die Kontrolle verlieren.

Natürlich gibt es bei Martha angedeutete psychische Gesundheitsprobleme, die nie wirklich erörtert wurden—genauso wie meine nie wirklich von einem echten Spezialisten untersucht wurden. Ich bin immer noch beeindruckt von dieser Geschichte, und Wochen später verarbeite ich immer noch, was mit diesen beiden Charakteren passiert ist. Die Show ist faszinierend in ihrer Fähigkeit, Empathie zu erzeugen, sie dann zu nehmen, nur um sie wiederherzustellen, wenn sich die Ereignisse entfalten. Sie erkennt an, dass das Leben nicht schwarz-weiß ist, und behandelt Themen wie Sucht, Manie, Depression, trans- und schwule Identitäten, Homophobie, Transphobie, Scham, Schmerz und Störungen—was sie zu einer vielschichtigen und fesselnden Erzählung macht.

Das einzige Problem, das ich mit der Show habe, ist, dass es das Entdecken der echten Menschen dahinter viel zu einfach gemacht hat. In der heutigen Welt, mit unseren Werkzeugen und Fähigkeiten, kann das in Sekunden passieren. Ich habe inzwischen Interviews gesehen, wie das mit Piers Morgan, und es fühlt sich schrecklich an, dass die beteiligten Personen nun noch mehr leiden müssen wegen des Erfolgs der Show. Es ist eine sehr persönliche und schwere Geschichte, und ehrlich gesagt sind Schmerz und Leid oft das, was Menschen interessant macht.

Wie ich das sage, mag vielleicht ohne Empathie klingen, aber das Gegenteil ist der Fall. Schmerz und Leid verbinden Menschen; sie erlauben uns, Emotionen zu fühlen, die wir nicht wissen, wie wir verarbeiten sollen oder vor denen wir uns zu schämen sind. Schmerz und Leid sollten die neuen Charaktere in Inside Out 3 sein. 😊 Schmerz und Leid erinnern uns daran, dass wir nicht alleine sind. Deshalb habe ich mich mit diesem Freund verbunden, mit dem ich nicht mehr spreche. Deshalb halte ich mich jedes Mal zurück, wenn ich an ihn denke und das Bedürfnis habe, mich zu melden. Ich erkenne, dass ich, obwohl ich während eines schrecklichen Jahres für ihn eine große Ablenkung war, ihm jetzt nur noch Schmerz und Leid bringe.

Die Dinge, die uns verbunden haben—ich habe sie erschaffen, was ihm Schaden zugefügt hat. Und vielleicht war das Unselbstsüchtigste, was ich je getan habe, zu erkennen, dass ich das Problem war und den toxischen Zyklus, den wir geschaffen haben, zu stoppen. Ich liebe ihn, und ich finde, er ist eine unglaubliche Person, was es so schwer macht, loszulassen. Aber der Gedanke, ihm mit meinem verdrehten Verhalten (egal aus welchem Grund) noch mehr zu schaden, lässt mich nicht mehr an ihn herantreten. Ich habe wirklich gehofft, es könnte funktionieren und wir könnten Freunde bleiben, aber die letzten Monate haben mir gezeigt, dass ein solcher Traum pure Fiktion ist.

Zurück zu dieser Show, die Schauspielerin, die Martha spielt, hat diese Rolle absolut grandios gespielt. Ich habe ihre Manipulationen durchschaut, weil ihre Gefühle genauso klar waren wie ihre Absichten. Ich habe ein tieferes Verständnis und Empathie für ihren Charakter entwickelt, obwohl einige ihrer Taten kaum verzeihlich waren. Ihre Kontrolle-losigkeit ließ mich mich verstanden fühlen, und was in solchen Situationen gebraucht wird—über das Erkennen hinaus, dass es kein Zurück mehr gibt, wenn man einmal auf diesem Weg ist—ist mehr Empathie und Verständnis.

Und was ist mit den Leuten, die so schnell die echten Personen hinter dieser Geschichte aufgestöbert haben? Wie unterscheiden sie sich von dem, was über Martha dargestellt wurde? Etwas, was mich in letzter Zeit stört, ist der Mangel an Selbstreflexion. Es ist so einfach, mit dem Finger zu zeigen, andere zu beschämen und sie zu Symbolen dessen zu machen, was wir in uns selbst fürchten. Genau wie die lautesten Homophoben sich oft als die leidenschaftlichsten „Cock-Sucker“ im Geheimen herausstellen, zeigt das Zeigen auf die Fehler anderer oft unsere eigenen Schwächen.

Die Zeit, die wir damit verbringen, den Spiegel zu vermeiden—und stattdessen auf andere zu schreien—ist das, was mich am meisten stört. Ich habe begonnen, meine eigenen Probleme und Verhaltensweisen zu betrachten, und ich habe mich psychologisch nicht schlechter gefühlt, seit ich diesen Prozess der Selbstreflexion begonnen habe. Also, was tun wir damit? Was ist der Preis der Selbstbewusstheit? Wie kann man jemanden motivieren, sich selbst die Wahrheit zu sagen, wenn die Wahrheit viel schrecklicher ist als die Illusionen, die wir erschaffen, um sie zu verstecken?

Ich denke, in einer kleinen Blase zu leben, ohne den Druck der Gesellschaft, kann dieses Monster erschaffen—eins, das das Recht hat zu zerstören und zu verschlingen, dessen Fang so schwer zu organisieren ist. Aber sobald man die Tür zur Selbstbewusstheit öffnet, kann man beginnen, Empathie für sich selbst zu üben. Man kann freundlicher mit den Fehlern umgehen, die man gemacht hat, und aufhören, sich ständig für die Vergangenheit zu schämen. Sieh nach vorn. Vergib dir selbst. Entwickle Empathie für Charaktere wie Martha und Donny.

Und vielleicht wirst du, in diesem Prozess, anfangen, dir selbst ein bisschen mehr zu vergeben.

Und wie beeindruckend ist es, dass Shows wie Beef und Baby Reindeer existieren und wir diese Themen offen ansprechen können? Ich liebe den trans-Charakter; sie war so verdammt schön. Sie als Opfer von Hass und gesellschaftlicher Unterdrückung zu zeigen, während sie gleichzeitig als verdammte Heldin dargestellt wurde, die einfach aufsteht und weitermacht, war unglaublich zu sehen. Ich musste sie recherchieren, um zu sehen, ob sie tatsächlich eine trans Person war, und ich gratuliere Netflix wirklich dazu, eine echte trans Person für diese Rolle zu besetzen, was meiner Meinung nach entscheidend für den Erfolg der Show war. Nava Mau als Teri ist erfrischend und kraftvoll und bringt eine rohe und authentische Energie in die Rolle, die ihre Darstellung unvergesslich macht.